Donnerstag, 7. Juni 2012

DER MAI IN LEÓN – EL MAYO EN LEÓN

Nachdem es im April ziemlich unfreundlich war hier in León, hat sich im Mai die Wetterlage deutlich verbessert. In meiner Freizeit konnte ich wieder viele lustige und schöne Sachen unternehmen. Hier habe ich ein paar Bilder zusammen gesammelt von verschiedenen Aktivitäten hier in León.
Wettervergleich Steiermark - León Ende April
Tortilla española kochen und essen bei Marion. Die richtige Technik hat sie bei der Mutter ihrer spanischen Mitbewohnerin gelernt. Da konnte nichts mehr schief gehen. Das Resultat war sehr erfreulich.


Anschließend ein Verdauungsspaziergang durch die Stadt mit ein paar Erinnerungsfotos.


Der erste richtig warme Tag hier: Mit immer noch 26°C um 22:00. Die Stadt lebt so richtig auf und genießt das warme Wetter, besonders in den Abendstunden. Diese Atmosphäre war verlockend schön um auf eine Caña con Lemón in eine Bar zu gehen und in der italienischen Heladería ein Eis zu essen. Zum Abschluss dieses Abends gab es eine Lichtershow auf der Basilika San Isodoro über die Geschichte Leóns.



Die warmen Tage mit dem schönen Wetter muss man gut nutzen und das Mittagessen lieber an das Ufer des Río Bernesga verlegen.


Ich lud meine Freundinnen zum ersten Mal zu einem Abendessen zu mir in die Wohnung ein. Es gab Pilzrisotto mit Rindfleischstreifen und Salat und zur Nachspeise Palatschinken mit Eis, Schokoladesauce, Bananen und Erdbeeren.

Am 16.Mai hatte ich schon die Abschlussprüfung meines Spanischkurses. Danach gingen wir mit der bunt gemischten Gruppe (Russinnen, Deutsche, Italiener, Engländer, Amerikaner, Brasilianer) noch in eine Bar.

Den Geburtstag einer portugiesischen Freundin feierten wir in einem amerikanischen Burgerlokal.

Nachdem ich eher am Stadtrand wohne und es hier noch einiges an freien Flächen gibt („Gstättn“ würde ich sagen) gibt es auch viel Platz für die hübschen Mohnblüten und sonstige Blumen.

Einmal waren wir zu einem brasilianischen Abendessen bei meiner brasilianischen Freundin Michele eingeladen. Es gab ein typisches Gericht mit karamellisierten Rindschnitzeln, Reis, Pommes, schwarzem Bohneneintopf und Salat.

Ende Mai hörten alle meine Sportkurse auf der Uni schon auf. Zum Abschluss habe ich mit meinen Tenniskollegen ein paar Erinnerungsfotos gemacht.




Montag, 23. April 2012

LA VIDA COTIDIANA EN LEÓN – DER ALLTAG IN LEÓN

Seit meinem letzten Eintrag ist viel Zeit vergangen. Mittlerweile hat sich ein richtiges Alltagsleben eingestellt und es ist alles nicht mehr so aufregend wie am Anfang. Ich mag aber auch den Alltag hier.

Meine Woche ist ziemlich gut gefüllt mit Vorlesungen und Freizeitaktivitäten. Jeden Tag beginnen meine Vorlesungen um 9:00 oder 9:30. Das ist im Allgemeinen früher als bei meinen Freundinnen. Nach ein bis zwei Vorlesungen habe ich eine lange Mittagspause, die ich am Montag und am Mittwoch dazu nutze Tennis spielen zu gehen. Der Tenniskurs dauert jeweils eine Stunde, aber manchmal bleibe ich und spiele mit meinen KollegInnen noch etwas länger.
Am späteren Nachmittag habe ich dann wieder Vorlesungen beziehungsweise meinen Spanischkurs zweimal pro Woche. Damit ich Dienstag und Donnerstag auch ein Sportprogramm habe, habe ich mich da zu einem Spinningkurs angemeldet (Spinning = Gruppentraining auf „Hometrainern“ zu Musik).
In den Vorlesungen legen die Professoren viel Wert auf Anwesenheit und Mitarbeit und es gibt fast in jedem Kurs Hausübungen zu machen. In einem Fach musste ich zum Beispiel ein Buch in zwanzig Seiten zusammenfassen. Das war Teil meines Osterferienprogramms.
Am Abend oder an den Wochenenden treffe ich mich gerne mit meinen Freundinnen. Mittlerweile hat sich eine Gruppe zusammengefunden, die regelmäßig etwas gemeinsam unternimmt. Die Gruppe ist international zusammengewürfelt und es ist eigentlich immer lustig, besonders auch weil man einiges über andere Länder und ihre Gebräuche lernt.
Einmal hat zum Beispiel eine Mexikanerin zu einem internationalen Abendessen eingeladen, wo jeder etwas mitgebracht hat. Dann gab es also Guacamole und einen Chorizoeintopf (scharf J) aus Mexiko, Kartoffelsalat aus Deutschland, einen Pie aus Kanada, einen Gâteau mit Schinken aus Frankreich und faschierte Laibchen aus Österreich J. Um die Zutaten für das Abendessen einzukaufen gingen wir auf den Markt, den es jeden Mittwoch und Sonntag hier in León auf der Plaza Mayor gibt.
Mercado en la Plaza Mayor

Cena internacional
An einem Wochenende machten wir einen längeren Spaziergang entlang der zwei Flüsse die es in León gibt – Río Torío und Río Bernesga. Gleich neben dem Río Torío gibt es einen kleinen Hügel mit rötlichen Felsen, den wir auch erklommen haben. Von dort aus hat man einen schönen Ausblick über León.


Río Torío


Blick über León
Schon ein paar Mal waren wir am Abend Tapas essen. Das ist hier sehr beliebt, denn man bekommt zu jedem Getränk eine Kleinigkeit gratis dazu. Das sind zum Beispiel Schinkenbrote, Käse, Bratkartoffel, frittierte Calamari, Hähnchenflügel oder eine Mini-Paella.  Auf den Bildern sieht man, dass wir an diesem Abend zum Beispiel zu fünft unterwegs waren. Wir gingen also von einer Bar in die nächste und überall bezahlte jemand anders. Nach der fünften Bar waren wir dann alle satt und zufrieden.
Ir de Tapas


Ein anderes Mal trafen wir uns an einem Abend um bei einer Freundin in der Wohnung zusammen zu kochen und zu essen. Am Speiseplan standen gefüllte Zucchini. Das Essen war gut und die Vorbereitungs- und Kochzeit in der Gruppe waren natürlich auch ein Spaß.


In dieser Gruppe haben wir aber auch schon einige Ausflüge an den Wochenenden gemacht. Diese Ausflüge habe ich alle auf jeweils einer separaten Seite dokumentiert. Um auf diese Seiten zu kommen, bitte die Registerkarten oben am Seitenanfang anklicken!
MI CUMPLEAÑOS – MEIN GEBURTSTAG 01/04/2012

Am 31.März machte ich mit Marion einen Ausflug nach Ávila, von dem wir erst um zehn am Abend wieder zurückkamen. Trotzdem musste Marion auf dem Heimweg noch bei einer anderen Freundin vorbeigehen. Also ging ich mit. Dort erwartete mich zu meiner Überraschung eine kleine Überraschungsfeier mit Geburtstagsdekoration für mich und einem kleinen Abendessen. Ich habe mich sehr über diese Idee gefreut.

Am nächsten Tag, also an meinem Geburtstag, begann ich den Tag einmal mit jeder Menge Kocharbeit, denn ich hatte meine Freunde am Nachmittag zu einem Picknick im Park eingeladen. Es galt also für etwa zehn Leute Tiramisú und Wiener Schnitzel zu machen. Später traf ich mich mit zwei Freundinnen in einer Wohnung um mit ihnen noch einige Pizzaschnecken zu backen. Mit dieser Ausrüstung und ein paar Decken und Getränken trafen wir uns dann im Parque de la Candamia, der gleich neben einem Fluss, dem Río Torío, liegt.

Es war ein sehr lustiger und angenehmer Nachmittag bei schönem Wetter. Mit dabei waren meine Freundinnen aus Brasilien, Mexiko, Portugal und Deutschland, ein Studienkollege aus München, meine Tenniskameraden, und der Padrino einer Freundin (Padrino à Manche Austauschstudenten haben das Glück einen spanischen Studenten als Padrino zu haben, der bei verschiedenen Sachen weiterhelfen kann und sich hier gut auskennt. Mein Padrino ist leider schon im Februar nach Deutschland gefahren um ein Praktikum zu machen.). Meine Tennisfreunde haben sogar eine Federballausrüstung mitgebracht.

Sonntag, 4. März 2012

MUSEUMSSONNTAG

Das Museo de Arte Contemporáneo de de Castilla y León (MUSAC) ist in einem sehr charakteristischen Gebäude untergebracht. Am Sonntagnachmittag ist der Eintritt frei. Deshalb beschlossen wir an einem Wochenende uns das Museum auch von Innen anzusehen. Die Ausstellung hat mich nicht sehr begeistert, da diese Art von Kunst (vor allem Kurzfilme und Fotos) einfach sehr schwer zu verstehen ist. Das Gebäude schaut aber wirklich toll aus.
Das MUSAC

Danach gingen wir noch in eines der am Sonntagnachmittag überfüllten Kaffeehäuser. Einige meiner Freundinnen bestellten Chocolate con Churros. Das ist hier typisch zur Kaffeezeit. Die heiße Schokolade ist dickflüssig, fast wie eine geschmolzene Schokoladentafel. Dazu gibt es Churros. Das sind in Fett herausgebackene Teigstangen. Etwas Leichtes für den Nachmittag :-)


Chocolate con churros

Sonntag, 12. Februar 2012

EL TIEMPO – DAS WETTER
Abgesehen vom Anreisetag, an dem es auf meiner Fahrt durch die Berge  vom Flughafen Asturias nach León geschüttet hat, hat mich León mit strahlendem Sonnenschein begrüßt. In meiner ersten Woche hier war kaum eine Wolke am Himmel zu finden. Das heißt aber nicht, dass es warm ist. Die Temperatur pendelt zirka zwischen -5°C in der Nacht und maximal +5°C am Tag. "Hace frío" - "Es ist kalt" ist das, was man momentan am meisten hört.
Nachdem Spanien die gleiche Zeitzone wie Österreich hat, aber doch viel weiter südwestlich liegt, geht die Sonne hier erst zirka um 19:00 unter. Das ist sehr angenehm, weil man noch viel mehr vom Nachmittag hat. Dafür wird es auch erst um 8:00 langsam hell.
Kathedrale von León

LA CIUDAD – DIE STADT
In der Früh ist in den Straßen noch nicht viel los. Die Geschäfte öffnen um 10:00, sperren aber größten Teils um 14:00 wieder zu um eine zwei- bis dreistündige Mittagspause zu machen. Generell ist die Stadt aber sehr belebt. Kleine Geschäfte gibt es massenhaft.
Palast von Gaudí
Das Zentrum von León ist von einer Stadtmauer umgeben. Innerhalb findet man enge Gassen, hübsche Plätze und natürlich auch prachtvolle Kirchen. Die zwei bekanntesten sind die Kathedrale von León und die Basílica de San Isodoro. Da der Jakobsweg durch León führt, sieht man auch hin und wieder ein paar Pilger, aber momentan ist wohl nicht die ideale Wanderzeit. Abgesehen davon habe ich León noch keinen einzigen Touristen gesehen. Ich bin, glaube ich, die Einzige, die mit einer Kamera durch die Stadt läuft.
Basílica de San Isodoro
Es gibt ein Viertel in León, das voll mit (Tapas-)Bars ist und am Abend erst richtig zum Leben erwacht. Es ist unglaublich, wie viele Bars es in dieser kleinen Stadt gibt. Die Studenten sind wohl eine gute Kundschaft.

LA GENTE – DIE LEUTE
Mit den Menschen habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Mir scheinen alle sehr nett, hilfsbereit und geduldig zu sein, besonders wenn sie merken, dass man die Sprache nicht hundertprozentig beherrscht.
Das gilt auch für meine Mitbewohner. Momentan wohne ich mit einem Spanier und zwei Spanierinnen zusammen, wobei eine davon aber nächste Woche auszieht. Sie haben sich in den ersten Tagen sehr um mich gekümmert. Gleich am ersten Tag hat mich mein Mitbewohner zur Uni begleitet danach in die Stadt zu einer Versicherung und einer Bank, um eine Versicherung abzuschließen, die für alle internationalen Studenten verpflichtend ist. Dabei hat er mir auch gleich ein bisschen das Zentrum gezeigt.

LA COMIDA – DAS ESSEN
Am ersten Abend sind wir zu dritt auf eine kleine Tapastour gegangen. León ist bekannt für seine Tapaskultur (Ir de Tapas). Man bestellt einen Corto (z.B. kleines Bier,…) und zahlt dafür meist so zwischen 1,00€ und 1,20€. Dafür bekommt man ein kleines Getränk (1/8l) und einen kleinen Teller Tapas (z.B. Tortilla, Spieße, Bratkartoffeln,…). Man geht dann nicht nur in eine Tapasbar, sondern in mehrere und wenn man 3-4 Cortos getrunken und die Tapas dazu gegessen hat, hat man praktisch schon Abend gegessen.
Meine Mitbewohner und ein Teller Tapas
An einem Nachmittag habe ich meinen Mitbewohnern einen Spaziergang durch die Altstadt gemacht. Dabei habe ich, glaube ich, fast alles gesehen, was es so zu sehen gibt.

Plaza Mayor mit Alexia
Danach haben wir ein Wohngemeinschaftsabendessen gehabt. Gesund war es nicht, aber von allem etwas. Um ihnen ein österreichisches Essen zu zeigen, habe ich ein paar Wiener Schnitzel gemacht. Der spanische Teil war ein Tintenfisch-Ei-Aufstrich. Vom Italiener haben wir Pizza bestellt. Der Salat dazu hat wenigstens ein paar Vitamine geliefert.
WG-Abendessen


Mit dem Essen ist es generell so, dass alles erst viel später ist. Um 14:00 oder 15:00 isst man zu Mittag und am Abend irgendwann zwischen 21:30 und 23:00. Ich passe mich langsam an. Zu Mittag funktioniert das recht gut, am Abend ist es mir aber einfach zu spät.
Irgendwann werde ich wohl das österreichische Essen vermissen, zum Beispiel das Schwarzbrot. Es gibt aber zumindest Körndlbrot, das so halbdunkel ist. Was mir jetzt schon ein bisschen fehlt, sind vernünftige Milchprodukte. Milch findet man hier nicht im Kühlregal, sondern zum Beispiel neben den Nudeln. Es gibt nur Haltbarmilch. Die Spanier lieben, glaube ich, trotzdem Milch. Als ich in Elektrogeschäften auf der Suche nach einem Wasserkocher war für meinen Tee, habe ich haufenweise Milchwärmer gefunden, aber Wasserkocher nur einen. Was meine Liebe zu Tee betrifft, bin ich sowieso im falschen Land. Gestern habe ich in einer Bar einen Tee mit Milch bestellt (Té con leche). Bekommen habe ich heiße Milch mit einem Teebeutel J

EL PISO – DIE WOHNUNG
Die Wohnung, in der ich wohne, liegt zwischen Uni und Stadtzentrum, 10 Minuten zur Uni, 15 Minuten ins Zentrum. Es gibt eine Küche, ein Bad und ein Wohnzimmer - das alles wird gemeinschaftlich genützt - und drei Zimmer. Mein Zimmer ist recht klein (geschätzte 8m²), aber mir gefällt es. Und noch dazu ist es relativ leicht zu heizen. Die Heizung ist ein bisschen ein Problem. Ich wohne ja gerne so bei zirka 22°C, aber hier ist sie meistens nur auf 15°C eingestellt. Ich glaube, das das heizen auf über 20°C relativ hohe Rechnungen verursachen würde, da eine Gebäudeisolation kaum oder nicht vorhanden ist. Jetzt habe ich mir einfach einen kleinen Radiator zugelegt. Mit dem lässt sich mein kleines Zimmer schnell ein bisschen aufwärmen. Aber im Frühling  verschwindet das Problem ohnehin.
Mein Zimmer
Ich muss sagen, ich fühle mich wirklich sehr wohl hier in der Wohnung, auch weil ich so angenehme Mitbewohner habe.

LA UNIVERSIDAD – DIE UNIVERSITÄT
Im Vergleich zu Leoben ist die Uni relativ groß, aber das ist ja auch nicht wirklich schwierig. Es gibt über 13.000 Studenten und einige Fakultäten von Recht über Sport bis zu Veterinärmedizin. Ich werde an der Facultad de Ciencias Económicas y Empresiales und an der Escuela de Ingenería Industrial y Informática einige Kurse belegen. Wie meine Kurse sind, kann ich noch nicht sagen. Sie beginnen erst kommende Woche.
Am Freitag gab es einen Willkommenstag für alle neu angekommenen internationalen Studenten. Bei dieser Veranstaltung waren schätzungsweise zwischen 70 und 100 Leute vor allem aus Mexiko, Italien, Russland, Polen und Brasilien. Ein paar Deutsche und eine weitere Österreicherin habe ich auch gefunden.
Neben den eigentlichen Vorlesungen gibt es ein großes Angebot an Sportaktivitäten, Sprachkursen, Kulturprogramm und Reisen. Das erste Ausflugsangebot nach Astorga habe ich gleich wahrgenommen.
EL IDIOMA – DIE SPRACHE
Teilweise ist es noch ein bisschen schwierig alles zu verstehen beziehungsweise sich verständlich zu machen. Es gibt vieles, das ich im Spanischkurs vielleicht einmal gelernt habe, das man dann aber im Kurs nie mehr wieder verwendet. Im alltäglichen Sprachgebrauch kommt es dann aber doch viel häufiger vor als man gedacht hätte. Auch an einige kurze Redewendungen, die ständig verwendet werden, muss ich mich erst gewöhnen.
Generell funktioniert es aber sehr gut. Ich höre und spreche eigentlich den ganzen Tag nur Spanisch, bei meinen Mitbewohnern daheim, in den Geschäften, auf der Uni und mit den anderen Austauschstudenten, selbst mit den anderen deutschsprachigen Austauschstudenten. Es wird von Tag zu Tag einfacher und meine Vokabelliste wird von Tag zu Tag länger J