Nachdem ich
nach meinem Osterurlaub in Graz wieder zurück in León war, sind die Marion und
ich gleich am nächsten Tag zu einer sehr schönen Reise an die nordspanische
Küste aufgebrochen. Drei Städte standen am Programm: Santander – Bilbao – San
Sebastian.
Wir haben 5
Tage/ 4 Nächte für die Reise eingeplant und somit die gesamten Osterferien, die
wir hatten, komplett ausgenutzt. In dieser Zeit haben wir viel gesehen.
Begleitet wurden wir dabei von einem sehr wechselhaften Wetter. Übernachtet
haben wir in sehr unterschiedlichen Unterkünften: Die erste Unterkunft in
Santander war in der Wohnung eines spanischen Ehepaars. Dort hatten wir ein
hübsches und gepflegtes Zimmer. Am nächsten Tag in Bilbao glich die Herberge
einer modernen Sardinenbüchse. Ein Gutpunkt war der direkte Blick auf das
Guggenheim Museum. Zum Schluss übernachteten wir zwei Nächte in San Sebastian
in einer coolen Surfer-Herberge einer Russin namens Olga.
Aber
außerhalb der Unterkünfte haben wir natürlich viel mehr gesehen und erlebt. Während
wir am Abend des Ankunftstages nur oberflächlich die Innenstadt von Santander
sahen, hatten wir an unserem ersten vollen Tag reichlich Zeit um alles
abzuspazieren. Und das hat sich wirklich ausgezahlt. In der Früh regnete es
noch, aber gegen Mittag kam dann die Sonne heraus und wir hatten eine
wunderschöne Küstenkulisse vor uns. Man hätte auch glauben können, man ist in
Irland. Santander bietet Sandstrände und auch schöne Spazierwege der Küste entlang
gleich neben der Innenstadt. Dieser Nachmittag war für mich fast das Highlight
der ganzen Reise, weil das Wetter und die schöne Umgebung so gut
zusammenpassten.
Unverkennbar das Gesicht |
Am Abend
dieses Tages fuhren wir mit dem Bus weiter nach Bilbao. Dort hatten wir
zeitweise Pech mit dem Wetter. Am Abend war Zeit für einen kurzen und nassen
Spaziergang durch die Stadt mit ein paar Pinchos oder Pintxos, wie die kleinen
Tapas im Baskenland heißen. In der Jugendherberge war es sehr international und
wir trafen einen Weltenbummler aus Belgien, der gerade mit seinem Fahrrad aus
Marokko kam. Vorher war er sechs Monate lang in Mexiko mit dem Rad unterwegs.
Am nächsten
Tag überquerten wir von unserer Jugendherberge aus nur den Fluss und waren
schon beim Guggenheim Museum. Neben den Guggenheim Museen in New York, Venedig
und Berlin, steht eines eben auch in Bilbao. Das war ein Fixpunkt für uns. Das
Gebäude an sich ist wirklich sehr beeindruckend. Am Nachmittag unternahmen wir
einen zweiten Versuch uns die Altstadt anzusehen, aber wieder wurden wir
schlussendlich vom Regen erwischt. Die Mittagspause verbrachten wir in einem
hübschen Restaurant. Zuerst kamen wir fast gar nicht zum Essen, da wir von
einem amerikanischen Ehepaar zugequatscht wurden. Dann ließen wir uns das Essen
aber schmecken. Und nachdem die beiden alten Damen am anderen Nebentisch meine
Frage an den Kellner hörten, was denn Cuajada für ein Dessert sei, streckten
sie mir ihre Nachspeise entgegen und ließen mich kosten/ zwangen mich zu
kosten. Wirklich sehr sympathisch die zwei Spanierinnen. Cuajada ist übrigens eine
Nachspeise, die aus Milch gemacht wird. Schmeckt aber nicht besonders, fand ich
nach der Kostprobe.
Guggenheim Museum |
An diesem
Tag fuhren wir noch weiter nach San Sebastian (baskisch: Donostia). Nach einem
langen Tag fielen wir dort aber nur noch in unsere Betten in Olga’s Place. In
der Früh spazierten wir dann den nahegelegenen Strand entlang in das Zentrum. Das
Zentrum von San Sebastian liegt an einer Sandbucht. An den äußersten Punkten,
wo die Bucht zum offenen Meer hin abschließt, sind links und rechts zwei kleine
Berge. Den einen erklommen wir gleich in der Früh im Nieselregen. Oben liegt
eine alte Festung mit einem kleinen Museum über die Geschichte San Sebastians
und im Speziellen über die Kriege gegen die Franzosen.
Im Hafen,
der am Fuße des Hügels liegt, besuchten wir anschließend das kleine Marinemuseum,
dessen Ausstellung sich ausschließlich mit der Geschichte des Walfangs in San
Sebastian beschäftigte. Am Nachmittag spazierten wir einmal um die Bucht und am
Ende kam dann auch noch einmal die Sonne heraus und lud zu einem Eis ein.
Am Abend in
der Herberge saßen wir zunächst mit einer Runde internationaler Gäste in der
Herberge zusammen, mit denen wir danach auf eine Tapas-Tour gingen. Ein
Engländer, der schon einige Monate in San Sebastian lebt, zeigte uns ein paar
gute Bars. Die Pintxos sind wirklich etwas Tolles. Im Vergleich zu León zahlt
man dort natürlich für die Tapas, aber alles was wir an diesem Abend gegessen
haben, hatte wirklich eine hohe Qualität und war mit so viel Kreativität
zubereitet wie in einem Sternelokal. San Sebastian soll übrigens die höchste
Dichte an Michelin-Sternen pro Quadratkilometer weltweit haben.
Am Sonntag
in der Früh ging es dann auf einer fünfstündigen Zugfahrt wieder zurück nach
León.
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